28. Oktober: (Ent)Führungen in die Steinzeit
- am 22. Oktober 2012
- von Federseemuseum
- in Veranstaltungen
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Am Sonntag, den 28. Oktober werden Besucher des Federseemuseums von 10 bis 18 Uhr auf ganz besondere Weise in die Stein- und Bronzezeit entführt und können die spannende Themenvielfalt jener Zeit vor annähernd 6.000 Jahren selbst entdecken. Über den Tag verteilt begleitet Sie das fachkundige Museumsteam mit Rundgängen, Themen- und Gewandungsführungen durch Museum und archäologisches Freigelände.
Beim Streifzug durch die Urgeschichte um 11 Uhr tauchen Besucher ein in die archäologische Vergangenheit der Region: Das Museum mit seinen europaweit einzigartigen Exponaten berichtet über die Jagdmethoden eiszeitlicher Jäger, erzählt vom Leben in den jungsteinzeitlichen Dörfern und bronzezeitlichen Burgen und erläutert die Opferriten der späten Kelten. Beim anschließenden Gang ins archäologische Freigelände erleben Sie begeh- und begreifbare Architektur aus 6000 Jahren Pfahlbaugeschichte. Zwölf stein- und bronzezeitliche Hütten und Häuser, nach Ausgrabungen authentisch rekonstruiert, bieten die seltene Gelegenheit, steinzeitliche Lebensverhältnisse detailliert kennenzulernen.
Mit der Führung um 13 Uhr über die Steinzeit im Wandel vom eiszeitlichen Jäger zum jungsteinzeitlichen Ackerbauern und Viehzüchter können Besucher an Ort und Stelle eine regelrechte Revolution nachvollziehen: Das Signal zum Aufbruch in eine neue Zeit gab der Mensch vor rund 10.000 Jahren mit einer richtungsweisenden Entscheidung: Schluss mit der bis dahin praktizierten jägerischen Wildbeuterkultur und Hin zur sesshaften bäuerlichen Lebensweise. Mit dieser sog. „jungsteinzeitlichen Revolution“ setzten Wandlungen in rascher Folge ein, die eine fundamentale Umwälzung der menschlichen Gesellschaft bis in die heutige Zeit zur Folge hatten.
Mittelpunkt dieser Führung ist die interaktive Auseinandersetzung der Besucher mit den Werkzeugen und Gerätschaften der eiszeitlichen Jäger und Sammler und jungsteinzeitlichen Bauern und Viehzüchter: Wie passte sich der Mensch den Verhältnissen in der eiszeitlichen Tundra Oberschwabens an? Welche Tiere wurden gejagt, welche Pflanzen gesammelt? Welches sind die ältesten Getreidesorten und welche Tiere wurden zuerst domestiziert? Wie kam man in der Jungsteinzeit vom Korn zum Mehl und zum Brot? Wie und warum wurde das Getreide entspelzt? Diese und viele weitere Zusammenhänge gilt es zu entdecken mit zahlreichen praktischen Beispielen.
Um 13.30 Uhr erwartet ein leibhaftiger Zeitzeuge in prähistorischer Kleidung die Museumsbesucher, führt sie in sein Dorf und lässt sie teilhaben an ganz persönlichen Dingen und an so manch einer Begebenheit aus dem Leben vor 6000 Jahren am Federsee. Archäologische Fakten mit Leben erfüllen und den Besucher emotional in die Vergangenheit versetzen ist Anspruch und Konzept der Archäoführungen am Federseemuseum. Im Anschluß daran findet die traditionelle Führung um 15 Uhr durchs Freigelände statt.
Für alle Besucher ist die ArchäoWerkstatt von 13.30-16.30 Uhr geöffnet.