Sonntag, 5.6. & Montag, 6.6., 10-18 Uhr : 3000 Jahre Bronzeguss
- am 30. Mai 2022
- von Federseemuseum
- in Veranstaltungen
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Vor rund 4000 Jahren kommt ein Metall auf, das heute namensgebend für eine ganze Epoche ist: die Bronze. An Pfingsten zeigen die beiden Schmiede und erfahrenen Archäotechniker Tim Liebscher und Patrick Geiger, wie damals Bronze hergestellt wurde.
Über den Tag verteilt haben Besucher daher die Möglichkeit, Einblicke in dieses außergewöhnliche Handwerk zu erhalten. Mit Werkzeugen wie aus der Bronzezeit führen Sie vor, wie professionell schon damals Bronze gegossen wurde: Vom Herstellen der Gussform, über das Schmelzen der Rohstoffe Kupfer und Zinn, bis zum eigentlichen Bronzeguss und dem Verzieren der Werkstücke entstehen so vor den Augen aller Nachbildungen wie Messer, Schmuck oder gar Waffen. Gleichzeitig präsentieren sie eine große Auswahl an nach Originalvorbildern gefertigten Repliken. Dabei wird von der Himmelsscheibe von Nebra bis zu einfachen Alltagsgegenständen die enorme Bandbreite der damaligen Bronzen deutlich.
Neben der Bronzeherstellung gibt es an beiden Tagen noch mehr Programm:
Von 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr kann das Schleudern mit der eiszeitlichen Speerschleuder ausprobiert werden oder eine kleine Tour mit dem Einbaum unternommen werden. Die öffentliche Führung im Freigelände gibt an beiden Tagen um 15 Uhr einen kurzweiligen Einblick in die Vorgeschichte am Federsee.
Am Pfingstsonntag (5.6.) laden die ArchäoKids um 14 Uhr andere Kinder zu einem spannenden Rundgang auf Augenhöhe und durch die Steinzeit ein.

Lanzenspitze aus der Siedlung Wasserburg Buchau (ca. 1000 v. Chr.)© M. Schreiner/Arch. Landesmuseum Baden-Württemberg
Bronze- ein Metall verändert die Welt
Anfangs noch selten und nur für besondere Gegenstände wie Prunkäxte verwendet, setzte Bronze sich im Laufe der Zeit mehr und mehr durch. Kein Wunder, war es doch ein vielseitig einsetzbarer Werkstoff, der wieder eingeschmolzen und bei der Verwendung z.B. als Messer immer wieder nachgeschliffen werden konnte.
Ebenfalls veränderte sich mit dem Aufkommen von Bronze die gesamte Gesellschaft. So schritt durch die Spezialisierung einzelner als Schmiede die Arbeitsteilung weiter voran. Auch anhand der Importe der beiden Rohstoffe Kupfer und Zinn, die für die Bronze benötigt wurden, rückte Europa ein weiteres Stück enger zusammen. Die damit einhergehenden kulturellen Einflüsse spiegeln sich sicherlich nicht nur in den Objekten aus dieser Zeit wieder, sondern auch in den Vorstellungen der Menschen. So gibt es am Federsee Funde, die auf Fernkontakte hinweisen.

Gußform für herzförmige Anhänger – eigentlich finden sich solche Formen im Karpatenbecken (Siedlung Wasserburg Buchau, ca. 1000 v. Chr.),© M. Schreiner/Arch. Landesmuseum Baden-Württemberg

Gewandnadeln aus der Wasserburg Buchau (1000 v. Chr.), © M. Schreiner/Arch. Landesmuseum Baden-Württemberg