3.10.: Erntegeräte der Pfahlbauern – Vom Originalfund zur funktionstüchtigen Replik
- am 1. Oktober 2012
- von Federseemuseum
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Am Mittwoch, den 3. Oktober nimmt Michael Kaiser aus Freiburg von 10 bis 18 Uhr die Museumsbesucher mit zu den frühen Ackerbauern an die Seen des Alpenvorlandes. Der promovierte Archäologe präsentiert am Sonntag die vielfältigen Methoden und Werkzeuge des steinzeitlichen Ackerbaus. Aus den jungsteinzeitlichen Seeufersiedlungen von Sipplingen stammen zahlreiche Erntemesser aus Feuerstein, die noch Spuren einer Klebung aus Birkenteer aufweisen. Mit Holzgriff und Feuersteinklinge, die mit Birkenpech im Schaft fixiert wurde, war das Ernetmesser ein wertvoller Erntehelfer für unsere Vorfahren.
verwendet, die im Laufe der Zeit von Furchenstöcken und Holzspaten zum Graben der Saatlöcher abgelöst wurden, ehe der Pflug zum Ziehen der Furchen erfunden wurde. Geerntet wurde die Frucht mit speziell entwickelten Erntemessern aus Feuerstein, die anschließend im Holzmörser entspelzt und auf steinernen Getreidemühlen schließlich zu Mehl verarbeitet wurde.Michael Kaiser zeigt anhand ausgewählter Originalfunde ihre einstige Verwendung und fertigt vor den Augen der Besucher funktionstüchtige Repliken, die im Freigelände gerne ausprobiert werden dürfen. Daneben präsentiert er auch die Fertigung und Funktionsweise der Sichel, ohne die zweifelsohne die Erntearbeit weitaus mühsamer und beschwerlicher gewesen wäre. Ergänzend werden die unterschiedlichsten Erntegeräte jungsteinzeitlicher Pfahlbauern vorgestellt und deren zeitliche und räumliche Entwicklung erläutert.
23. September: Holzbearbeitung – Bäume als Rohstofflieferanten der Steinzeit
- am 17. September 2012
- von Federseemuseum
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Am Sonntag, den 23. September können Besucher des Federseemuseums mit Archäologe Hannes Wiedmann von 10 bis 18 Uhr Einblicke in die Holznutzung und die verschiedensten Herstellungsvarianten von jungsteinzeitlichen Holzgegenständen gewinnen.
Der Wald lieferte in der Prähistorie die besten Rohstoffe für die Werkzeuge unserer Vorfahren der Jungsteinzeit. Dort wuchs das Holz für die Griffe ihrer Steinäxte, Sicheln und Messer. Ebenso wurden Trinkgefäße, Schalen und Löffel daraus geschnitzt. Wagenräder, Einbäume, Werkzeuge und Geschirr, Pfähle und ganze Architekturen aus Holz gehören zu den markanten Funden aus den Pfahlbausiedlungen am Federsee, die Aufschluss über die vielfältige Nutzung von Wald und Holz geben. Beispielsweise lieferten Pflanzen und Bäume die Fasern für Schnüre und Seile und mit dem Schachtelhalm konnten die Stiele der Werkzeuge so glatt geschliffen werden wie mit Schleifpapier.
Der Umgang mit Steinzeitwerkzeugen will gelernt sein – damals wie heute. Wer mit dem Steinbeil so zuschlägt, wie wir das heute mit unseren Stahläxten tun, der ruiniert das kostbare Stück in kürzester Zeit. Hannes Wiedmann zeigt, wie effektiv sie von unseren Vorfahren genutzt werden konnten. So ist es kein Zufall, dass viele jungsteinzeitliche Gerätschaften unseren heutigen Werkzeugen oft verblüffend ähnlich sehen. Schon vor 5.000 Jahren waren Form und Funktionalität so weit ausgereift, dass sich später nur noch das Material änderte aus dem sie hergestellt wurden: aus Holz und Stein wurden Kunststoff und Stahl.
Bäume und Pflanzen zählen zu den ältesten Lebewesen der Erdgeschichte. Die ersten Landpflanzen schafften vor rund 450 Millionen Jahren den Sprung vom Wasser auf das Land und eroberten den festen Boden. Vor ca. 355 Millionen Jahren existierten bereits die ersten Wälder, rund 150 Millionen Jahre, bevor es die ersten Dinosaurier gab. Mit der allmählichen Klimaerwärmung nach dem Ende der letzten Eiszeit entwickelte sich in den Mittelgebirgsregionen nach und nach eine relativ dichte Bewaldung mit Laubwäldern, in denen zunächst die Eiche, später auch die Buche aufwuchsen.
Die weiter fortschreitende kulturelle Entwicklung des Menschen zog jedoch auch einen deutlichen Rückgang der Wälder nach sich. Die ersten gravierenden Eingriffe unserer Vorfahren in den Wald erfolgten in der frühen Jungsteinzeit ab etwa 5500 v. Chr. Damals rodeten Ackerbauern und Viehzüchter in Mitteleuropa die lindenreichen Eichenmischwälder und legten auf den freien Flächen ihre Siedlungen und Äcker an. Auch das Abweiden des Jungholzes und die Gewinnung von Laubheu als Winterfutter für das Vieh führte dazu, dass die Wälder gelichtet und artenmäßig verändert wurden.
Um 14.00 Uhr freuen sich die ArchäoKids auf zahlreiche Besucher, die sie gerne bei einem Rundgang durch die Sonderausstellung „KINDERWELTEN“ und durch das archäologische Freigelände führen. Dabei werden besonders die Kinder „auf Augenhöhe“ angesprochen – eine Führung von Kindern für Kinder!
Bild : Archäologe Hannes Wiedmann testet die Steinzeitaxt.
21.5.-24.5. täglich 13.30 bis 16.30 ArchäoWerkstatt -aktives Ferienangebot
- am 3. September 2012
- von Federseemuseum
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Die ArchäoWerkstatt im Federseemuseum ist in den Pfingstferien für alle Kinder und Erwachsene geöffnet. Hier heißt das Motto „ArchäoAktiv“ des offenen workshops, der zum Mitmachen, Anpacken und Dabei sein unter fachkundiger Anleitung angeboten wird.
Von Dienstag, 21.5. bis Freitag, 24.5. lädt das junge Museumsteam jeweils von 13.30 bis 16.30 die Museumsbesucher ein, vorgeschichtliche Werkzeuge und Techniken kennen zu lernen und selbst auszuprobieren. Hier wird die Prähistorie zum Greifen nah präsentiert. Kinder wie Erwachsene entdecken gemeinsam die Vorgeschichte, erfahren Wissenswertes und archäologisch Fundiertes zur Ernährung, Bekleidung und Töpferei unserer Vorfahren.
Gemeinsam werden authentische Materialien erkundet, alte Handwerkstechniken erprobt und eigene Werkstücke hergestellt. Reinschauen ins Federseemuseum und mitmachen – jeder Feriennachmittag ist hier ein spannendes Erlebnis.
Eine Anmeldung dafür ist nicht notwendig.