22.07.: Nur Puppengeschirr??
- am 17. Juli 2012
- von Federseemuseum
- in Veranstaltungen
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Am Sonntag, den 22. Juli geht es im Federseemuseum von 10 bis 18 Uhr um Töpferei in der Bronzezeit, eine kunstvolle Technik, mit der beeindruckend formschöne und dekorative Gefäße gefertigt wurden. Zu Gast bei dieser Begleitveranstaltung der aktuellen Sonderausstellung „KinderWelten – mit Playmobil durch die Urgeschichte“ ist die bekannte Schweizer Experimentalarchäologin Erika Berdelis, die sich mit hochwertig rekonstruierter Keramik aus der Schweizer Bronzezeit einen Namen gemacht hat.
Zahlreiche Gefäßfragmente haben Archäologen bei Ausgrabungen im Federseemoor und der Wasserburg Buchau gefunden. Im spätbronzezeitlichen Fundgut befinden sich einige außergewöhnliche Objekte aus Ton, die ihrer Form nach eine verblüffende Ähnlichkeit mit Kinderspielzeug haben. Runde Tonrasseln, gefüllt mit kleinen Kieselsteinen oder Tonkügelchen ähneln in Form und Klang heutigen Babyrasseln. Kleine Gefäße mit seitlichem Ausguss, von denen ein ganzes Sortiment unterschiedlicher Größe gefunden wurde, erinnern an Breitassen oder Sauggefäße für Kleinkinder. Einfache Miniaturgefäße, die vielleicht als Daumenschälchen von Kinderhänden aus einem Tonklumpen herausgedrückt wurden, geben Anlass zu interessanten Interpretationen.
Erika Berdelis wird dieses Thema sehr praktisch angehen und hochwertige Töpferei vorstellen, die in der späten Bronzezeit auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung war. Sehr früh hat sie sich auf die experimentelle Archäologie spezialisiert und arbeitet mit Materialien, die man in der Natur findet und direkt verarbeiten kann. Sie zeigt die Herstellungstechnik von der Aufbereitung des Tons bis hin zu verschiedenen Formen und Verzierungen, die bereits bei Schalen, Krügen und Bechern in der Bronzezeit einen hohen Standard hatten. Neben Erde bzw. Lehm ist Feuer ein wichtiges Element bei der Verarbeitung. Lehm, der sich feucht mühelos formen lässt, in trockenem Zustand jedoch zerbröselt, wird in der Hitze des Feuers zu einer festen, unverformbaren Masse, die Jahrtausende überdauert, wie die vielen Keramikscherben beweisen, die bei archäologischen Grabungen zutage kamen.
Während ihrer jahrelangen Arbeit in der Archäologie des Kantons Thurgau hatte Erika Berdelis als Keramikrestauratorin die ideale Möglichkeit, unzählige Originale genau zu studieren. In vielen Experimenten, von den Archäologen unterstützt, ist sie in die „Geheimnisse“ der uralten Technik vorgedrungen und heute in der Lage, getreue Kopien d.h. Repliken herzustellen. Und schließlich geht sie Hinweisen zum ursprünglichen Gebrauch nach und versucht Antworten auf die Fragestellung zu finden, ob die Miniaturgefäße mehr als „nur“ Puppengeschirr oder –spielzeug waren.
15.07.: Pferdetag
- am 10. Juli 2012
- von Federseemuseum
- in Veranstaltungen
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Am Sonntag, den 15. Juli ist Pferdeprominenz von 10 bis 18 Uhr im Federseemuseum zu bestaunen. Zum Pferdetag am Federsee gesellen sich Isländer, Haflinger und andere alte Rassen. Von den ursprünglichen kleinen Shetland Ponys bis zum stattlichen belgischen Kaltblut wird ein Querschnitt verschiedener Pferderassen präsentiert, die sich auch ganz persönlich und lebendig auf vier Beinen vorstellen. Fakten aus der Archäologie des Pferdes bilden den informativen Hintergrund zu dieser sehr lebendigen Pferdeschau. Ponyreiten für die kleinen Museumsbesucher rundet diesen Sonntag ab.
Archäologie live zu vermitteln, ist Stärke und Markenzeichen des Federseemuseums in Bad Buchau. Das experimentierfreudige Haus greift das Thema rund um die Archäologie des Pferdes überaus beeindruckend heraus und präsentiert einen „lebendigen“ Querschnitt mit einem pferdestarken Programm auf vier Beinen.
10-18 Uhr Pferde in der Kunst – Malen wie die Eiszeitjäger
11.00 Uhr Kurzvortrag „Vom Beutetier zum Gefährten“
11.30 Uhr Vertrauensarbeit für Pferde (Vorführgelände)
13 – 16 Uhr Ponyreiten (Freigelände Museum)
14.00 Uhr Westernreitvorführung mit Uwe Laub (Vorführgelände)
14.30 Uhr Vertrauensarbeit für Pferde (Vorführgelände)
15.00 Uhr offene Führung durch das Freigelände
15.30 Uhr Kurzvortrag „Vom Beutetier zum Gefährten“
16.00 Uhr Westernreitvorführung mit Uwe Laub
13.30 – 16.30 Einbaumfahren, Speerschleudern, Brot am offenen Feuer backen
08.7.: ArchäoTheater: „KrimiZeiten – Aufruhr im Steinzeitdorf“
- am 2. Juli 2012
- von Federseemuseum
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Am Sonntag, den 8. Juli kommt das neue ArchäoTheaterstück „KrimiZeiten – Aufruhr im Steinzeitdorf“ um 14 Uhr erneut zur Aufführung.
Das spannende Kindertheater spielt in der verwunschen Moorlandschaft des Federsees vor fast 6000 Jahren. Nachts, wenn scheinbar alles schläft, verschwindet immer wieder Vieh aus der Moorniederung. Die Dorfbewohner sind aufgebracht und misstrauisch zugleich. Wer oder was treibt hier sein Unwesen?
Kulisse bildet ein rund 150 Seelen zählendes Dorf am Südufer des Federsees, dessen Bewohner alles haben, was sie zum Leben brauchen und sich um nichts sorgen müssten, wären da nicht die Nebeldämonen und gemeine Schurken, die ihr mysteriöses Unwesen treiben!
Scolaya, in Doppelbesetzung gespielt von Nina Hummler und Ronja Raiber, nimmt die Zuschauer mit an den See. Dort hat sie ihr Netz ausgebreitet, aber dieses hat ein Loch. Was war geschehen? So ganz mag sie die Geschichte von dem großen Fisch nicht glauben, die ihr da aufgetischt wurde und ihr wird es immer mulmiger zumute.
Archäologische Hintergründe und Fakten aus der Pionierphase der bäuerlichen Besiedlung am Federsee sind in das spannende Kriminalstück verwoben, das eigens für das archäologische Freigelände konzipiert wurde. Natürlich wissen wir nicht, ob es in dem jung steinzeitlichen Dorf am Federsee eine Fischerin namens Scolaya wirklich gegeben hat. Vielmehr steht Scolaya für die vielen Erfindungen und innovativen Ideen, die sich zu Beginn der Jungsteinzeit im Zuge der bäuerlichen Wirtschaftsweise über Europa ausbreiteten.
Der Federsee war für die Siedler über alle Zeiten hinweg eine wichtige Nahrungsquelle – hier gab es Fische, Vögel und deren Gelege, Schalentiere, Frösche oder Wassernüsse im Überfluss. Nicht nur deren Reste finden sich in den steinzeitlichen Siedlungen, sondern auch die dazugehörigen Fischfanggeräte und Waffen: Netzen, Reusen und Harpunen für den Fischfang sowie der Jagdbogen mit speziell gestalteten Pfeilspitzen für die Vogeljagd.
Und so fährt Scolaya fast täglich auf den See hinaus, kontrolliert Netze und Reusen oder erntet Wassernüsse vom Einbaum aus. Auch in Flachwasserzone des Federsees führt sie des öfteren der Weg, wenn sie mit Harpune bewaffnet auf Hecht- oder Wellerfang geht.
Musikalische Elemente kommen im neuen Theaterkrimi ebenfalls zum tragen: Mit modernen Instrumenten und Gesangspassagen werden Musik und Text zum integralen Bestandteil des Theaterstückes und bilden mit Gesangseinlagen eine Art Moderation zu den einzelnen Szenen.
Insgesamt 75 Minuten dauert das Schaupiel an das sich um 15.30 eine Art „Nachlese“ anschließt, in der Einblicke in die Hintergründe des ArchäoTheaters und Informationen über Requisiten, Repliken und die archäologischen Funde und Fakten für die Besucher bereitgehalten werden.