01.07.: (Ent)führungen in die Steinzeit
- am 25. Juni 2012
- von Federseemuseum
- in Veranstaltungen
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Am Sonntag, den 1. Juli werden Besucher des Federseemuseums von 10 bis 18 Uhr auf ganz besondere Weise in die Stein- und Bronzezeit entführt und können die spannende Themenvielfalt jener Zeit vor annähernd 6.000 Jahren selbst entdecken. Über den Tag verteilt begleitet Sie das fachkundige Museumsteam mit Rundgängen, Themen- und Gewandungsführungen durch Museum und archäologisches Freigelände und die ArchäoKids des ganz jungen Museumsteams begleiten durch die neue Sonderausstellung „KinderWelten – mit Playmobil durch die Urgeschichte“.
Beim Streifzug durch die Urgeschichte tauchen Besucher ein in die archäologische Vergangenheit der Region: Das Museum mit seinen europaweit einzigartigen Exponaten berichtet über die Jagdmethoden eiszeitlicher Jäger, erzählt vom Leben in den jungsteinzeitlichen Dörfern und bronzezeitlichen Burgen und erläutert die Opferriten der späten Kelten. Beim anschließenden Gang ins archäologische Freigelände erleben Sie begeh- und begreifbare Architektur aus 6000 Jahren Pfahlbaugeschichte. Zwölf stein- und bronzezeitliche Hütten und Häuser, nach Ausgrabungen authentisch rekonstruiert, bieten die seltene Gelegenheit, steinzeitliche Lebensverhältnisse detailliert kennenzulernen.
Mit der Führung über die Steinzeit im Wandel vom eiszeitlichen Jäger zum jungsteinzeitlichen Ackerbauern und Viehzüchter können Besucher an Ort und Stelle eine regelrechte Revolution nachvollziehen: Das Signal zum Aufbruch in eine neue Zeit gab der Mensch vor rund 10.000 Jahren mit einer richtungsweisenden Entscheidung: Schluss mit der bis dahin praktizierten jägerischen Wildbeuterkultur und Hin zur sesshaften bäuerlichen Lebensweise. Mit dieser sog. „jungsteinzeitlichen Revolution“ setzten Wandlungen in rascher Folge ein, die eine fundamentale Umwälzung der menschlichen Gesellschaft bis in die heutige Zeit zur Folge hatten.
Mittelpunkt dieser Führung ist die interaktive Auseinandersetzung der Besucher mit den Werkzeugen und Gerätschaften der eiszeitlichen Jäger und Sammler und jungsteinzeitlichen Bauern und Viehzüchter: Wie passte sich der Mensch den Verhältnissen in der eiszeitlichen Tundra Oberschwabens an? Welche Tiere wurden gejagt, welche Pflanzen gesammelt? Welches sind die ältesten Getreidesorten und welche Tiere wurden zuerst domestiziert? Wie kam man in der Jungsteinzeit vom Korn zum Mehl und zum Brot? Wie und warum wurde das Getreide entspelzt? Und was ist Sichelglanz? Diese und viele weitere Zusammenhänge gilt es zu entdecken mit zahlreichen praktischen Beispielen.
Um 14 Uhr ist eine spezielle Kinderführung von den ArchäoKides für Besucher allen Alters durch die neue Sonderausstellung „KinderWelten – mit Playmobil durch die Urgeschichte“ angesagt während um 15 Uhr zu einer Führung ins Freigelände eingeladen wird. Von 13.30-16.30 Uhr ist die ArchäoWerkstatt für alle Besucher geöffnet und wie jeden Sonn – und Feiertag gibt es ab 13.30 Brot backen am offenen Feuer, sowie Speer schleudern wie Jäger der Eiszeit
17.05.: Im Zeichen des Jagdbogens
- am 14. Mai 2012
- von Federseemuseum
- in Veranstaltungen
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Im Federseemuseum steht der 17. Mai von 10 bis 18 Uhr im Zeichen des traditionellen Jagdbogens, bei dem sich die Besucher beim steinzeitlichen Bogenturnier mit dem renommierten Bogenbauer Franz Schönemann bewähren können.
Pfeil und Bogen zählen mit zu den ältesten Jagdwaffen. Die bislang frühesten gesicherten Holzbögen stammen aus dänischen Mooren und sind etwa 8000 Jahre alt. Das Material zur Herstellung lieferte fast ausschließlich das zähe und elastische Holz der Ulme, das mit der Wiederbewaldung Europas nach der letzten Eiszeit als erstes Bogenholz zur Verfügung stand. Schussversuche mit modernen Nachbauten ergaben Reichweiten von 180 m mit einer Geschwindigkeit von 120km/h, womit auch Großwild erlegt werden konnte.
Im Verlauf der Jungsteinzeit vor rund 6000 Jahren wird die Ulme weitgehend durch das klassische Bogenholz „Eibe“ verdrängt, das aufgrund seiner Holzeigenschaften weitaus mehr Zugkraft entwickelt. Dank der hervorragenden Konservierungsbedingungen sind auch im Federseemmoor einige dieser wertvollen Jagdbögen erhalten geblieben. Hier wurden auch zahlreiche Pfeilspitzen aus Feuerstein gefunden, die ursprünglich mit Birkenpech in den Pfeilschaft eingeklebt wurden. Als Befiederung der Pfeile dienten halbierte Federn großer Vögel, die ebenfalls verklebt und zusätzlich mit einer spiraligen Wicklung aus dünnem Garn gesichert wurden. Die Bogensehnen bestanden entweder aus pflanzlichem Material wie Lindenbast oder aus tierischen Fasern wie Sehne oder Darm.
Der unfertige Bogen des Gletschermannes „Ötzi“ war ebenfalls aus Eibe gefertigt und überaus massiv. Die Kraft, die der Bogenschütze aufwenden musste, um den Bogen voll auszuziehen, dürfte beim „Ötzi“-Bogen bei ca. 30 kg gelegen haben. Das bedeutet eine hohe Pfeilgeschwindigkeit und eine enorme Durchschlagkraft des Projektils. Sowohl die nordalpinen als auch die am Federsee gefundenen Eibenbögen stellen eine technisch ausgereifte Waffe das, die bei der Jagd aber auch im Krieg effektiv eingesetzt wurde.
Die Archäowerkstatt ist für Erwachsene und Kinder von 13.30-16.30 Uhr geöffnet.
06.05.: Eröffnung der neuen Sonderausstellung „Prähistorische Pfahlbauten“ – das neue Welterbe in Baden- Württemberg
- am 2. Mai 2012
- von Federseemuseum
- in Veranstaltungen
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Im Juni 2011 hat die UNESCO -Welterbekommission die „Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen“ als grenzüberschreitendes Welterbe anerkannt. Unter den insgesamt 111 Fundstellen wurden auch 15 Pfahlbausiedlungen aus Baden-Württemberg ausgewählt, die aufgrund ihrer vorzüglichen Erhaltung und wissenschaftlichen Aussagekraft Kulturdenkmäler von einzigartiger Bedeutung sind.
Aus diesem Anlass präsentiert das Federseemuseum Bad Buchau vom 6. Mai bis zum 10. Juni in einer Sonderschau des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart das neue Welterbe in Baden-Württemberg und zeigt dabei erstmals auch zahlreiche Funde aus den Pfahlbauten am Bodensee und in Oberschwaben. Wir freuen uns, die zum universelle Erbe der Menschheit gehörenden Pfahlbaufundstellen mit einer umfassen Dokumentation hiermit der Öffentlichkeit vorstellen zu können.
Die jungsteinzeitlichen und bronzezeitlichen Pfahlbausiedlungen des Alpenvorlandes gehören aufgrund außergewöhnlicher Erhaltungsbedingungen unter Wasser zu den herausragenden archäologischen Fundstätten Europas. Seit mehr als 150 Jahren kommen immer wieder sensationelle Funde ans Tageslicht, die rund um die Alpen, in den Seen und Mooren verborgen sind. Die annähernd 120 bekannten Siedlungsplätze in Süddeutschland liegen in der Flachwasserzone des Bodensees, in den Verlandungsgebieten des Federsees und in weiteren Kleinseen und Mooren Oberschwabens.
Erstmals werden auf 20 Tafeln die einzelnen Welterbestätten vorgestellt und mit ausgewählten Funden aus den einzelnen Pfahlbaustationen eindrucksvoll ergänzt. Dazu gehören auch noch nicht im Federseemuseum gezeigte Artefakte, wie beispielsweise aus den Fundstellen Hornstaad-Hörnle ( Gemeinde Gaienhofen am Bodensee), Schreckensee (Kreis Ravensburg) und Wangen-Hinterhorn (Kreis Konstanz).
Ab 13.30 Uhr finden folgende Veranstaltungen statt:
1330 Uhr bis 1630 Uhr: ArchäoWerkstatt, Einbaumfahren, Speerschleudern, Brot backen am Feuer
13.30 Uhr: Eine Reise in die Steinzeit mit dem Archäotechniker Eckhard Czarnowski
1400 Uhr: Freie Führung durch die neue Sonderausstellung mit Sabine Hagmann, Landesamt f. Denkmalpflege
1400 Uhr bis 1600 Uhr: Der Steinzeit auf der Spur – ein Grabungsprojekt für Besucherkinder
1500 Uhr: Freie Führung durch das Freigelände des Museums
Gerne heißen wir Sie im Federseemuseum willkommen!