Alleshausen-Grundwiesen
Die jungsteinzeitliche Siedlung Alleshausen-Grundwiesen: Welterbestätte DE-BW-13
Gemeinde Alleshausen, Kreis Biberach
Die Siedlung liegt etwa 250 m südlich von Alleshausen am westlichen Rand des Federseeriedes. 1989 entdeckt, wurde die Station 1990-1992 und zuletzt 2005 vom Landesamt für Denkmalpflege erkundet. Die Fundstelle repräsentiert eine Siedlung der „Goldberg III-Gruppe“, die auf Flachsanbau und Viehwirtschaft spezialisiert war. Sie ist ein einzigartiges Beispiel für das Aufkommen von neuen sozialen Strukturen, Wirtschaftsstrategien und technischen Innovationen gegen Ende der Jungsteinzeit. Die Siedlungsschichten bilden eine Ablagerung von bis zu 1,2 m Dicke, die gut erhaltene Hausböden mehrerer Bauphasen umfasst. Die Fundstelle ist nicht zuletzt auch für die Erforschung von Umwelt und Wirtschaft in der späten Jungsteinzeit von besonderer Bedeutung.
Besonders hervorzuheben ist hier der Fund einer Radscheibe, eines der ältesten Räder der Welt.
Schutz der Welterbestätte
Sowohl die Fundstelle als auch die Pufferzone liegen im Naturschutz- und im FFH-Gebiet und sind als archäologische Vorrangflächen ausgewiesen. Die Pufferzone liegt teilweise im Landschaftsschutzgebiet. Hohe Grundwasserstände sichern die Erhaltung der Fundstelle. Die Anhebung des Grundwassers soll die Erhaltungsbedingungen verbessern. Zur Kontrolle des Pegelstandes sind im nördlichen Federseeried Messstationen eingerichtet, deren Ablesung monatlich erfolgt.
Zeitstellung
Jungsteinzeit
Daten
14C-Daten: um 3020-2700 BC cal.
Fläche
Kernzone 0,50 ha
mit Pufferzone: 3,90 ha
> Olzreute-Enzisholz: Welterbestätte DE-BW-16
(c) Texte, Abbildungen – Landesamt für Denkmalpflege, Regierungspräsidium Stuttgart