Steinzeit-Survival-Training
Ein Kinderferienprogramm der besonderen Art (15.-26. August 2022)
Derzeit können Jungen und Mädchen von sechs bis zehn Jahren beim „Steinzeit-Survival-Training“ fünf Tage lang von 8 bis 17 Uhr geradezu in die Vergangenheit eintauchen. Auch wenn das Angebot ausgebucht ist, nehmen wir an dieser Stelle alle virtuell ein wenig mit. Wie in der Steinzeit wird ausprobiert, was für das Überleben wichtig war:

Ausprobieren eines “Steinzeitkarrens” (Archivbild)
Freitag, 26. August: Auf und davon!
Heute ging es um steinzeitliche Fortbewegung. Schließlich waren schon damals die Menschen viel unterwegs: mit dem Wagen, aber vor allem zu Fuß und hier am Federsee gerne auch mit Booten. Dabei wurde vormittags herausgefunden, wie steinzeitliche Wägen überhaupt funktionierten und selber Fahren mit einem Steinzeitboot, dem Einbaum, unter Anleitung ausprobiert. Nach dem Essen konnten noch einige Steinzeittechniken ausprobiert und mit Speeren geschleudert werden, bevor das Ferienprogramm gegen 14 Uhr endete.
Besten Dank an alle teilnehmenden Kinder: Schön, dass ihr mit dabei wart!
Donnerstag, 25. August: Kräuterkunde und Steinzeitmesser
Heute morgen ging es mit Monika Müller und Klaus Veeser raus: in der Natur wurden Pflanzen und Kräuter gesucht und bestimmt. Von den Ausgrabungen weiß man, dass viele Kräuter in die Dörfer gelangt sind und dort sicherlich auch weiter genutzt worden sind. Nach dem Mittagessen war wieder Programm angesagt: aus Feuerstein, Birkenpech und Pappelholz wurde wie in der Steinzeit ein “Horgener Messer” hergestellt, ein Erntemesser, dass vor rund 5000 Jahren verwendet wurde.
Und was gibt es morgen? Morgen ist der letzte Tag des Steinzeit-Survival-Trainings. Zum Abschluss wird mit dem Einbaum eine kleine Runde auf dem Museumsteich gedreht.
Mittwoch, 24. August: Feuer entfachen
Was wäre ein Survival-Training ohne Feuer entfachen! Schon die Gruppe der letzten Woche hat erfolgreich die Feuergeister gerufen.
Heute konnten alle ausprobieren, selber Feuer zu machen. Dabei standen verschiedene Techniken zur Auswahl: vom Feuerstahl über das friedliches Feuer der Antike mit Glas bis zu den vorgeschichtlichen Methoden der Schlagfeuerzeuge mit Feuerstein und Schlageisen, bzw. Feuerstein und Pyrit sowie dem Feuerbohren.
Nachdem der Zunder zum Glimmen gebracht wurde, wurde er in ein Nest aus Heu und Rohrkolben gelegt und dieses erst durch Anpusten und “Schlagen” zum Rauchen und dann zum Brennen gebracht.
Dienstag, 23. August
Zweiter Tag: Herstellen eines Schwirrholzes
Musik gab es schon seit der Altsteinzeit wie Knochenflöten aus den Höhlen der schwäbischen Alb beweisen. Doch auch sogenannte “Schwirrhölzer” gehören mit zu den ältesten “Musikinstrumenten”. Kein Wunder, dass die Kinder voll und ganz mit dabei waren, als sie selber Schwirrhölzer herstellen konnten. Dass dies auch gut geklappt hat, sieht und hört man hier:
Doch damit nicht genug, denn wieder konnte eine steinzeitliche Jagdwaffe ausprobiert werden: der Bogen.
Nach einer Einführung durch Bogenbauer und -schütze Andreas Diehm legten alle los!
Nachmittags wurde getöpfert …
…schöne Daumenschälchen,
aber auch andere Dinge wie Rasseln.
Und was gibt es morgen? Morgen wird ohne moderne Hilfsmittel ein Feuer entfacht.
Montag, 22. August
Erster Tag: Fell und Pelz – steinzeitliche Jagd
Heute stand die Jagd während der letzten Eiszeit im Mittelpunkt. Nach einer kurzen Einführung ging es richtig los: Zusammen mit Archäotechniker Andreas Diehm wurden wie in der Steinzeit Speere hergestellt. Zunächst mussten die Spitzen geschliffen werden, “ein Knochenjob” wie schon im Video gezeigt wird.
Dennoch gab niemand auf, geduldig wurden die Enden befiedert, damit die Speere besser fliegen können.
Nachmittags wurde passend dazu die Speerschleuder – eine weitere geniale Erfindung der Steinzeit – gefertigt und zusammen mit dem Speer ausprobiert.
Natürlich ging es auch kulinarisch eiszeitlich zu: Mittags wurden Fische ausgenommen und über offenem Feuer gegrillt.
Achtung: Dieses Kinderferienprogramm ist ausgebucht, keine weiteren Anmeldungen sind möglich. Wer dennoch die Steinzeit ganz praktisch erleben möchte, kann den Entdeckerparcours „Family Activity Trail“ nutzen!
Zusammen mit dem Pfahlbauten-Informationszentrum Baden-Württemberg hat das Federseemuseum Bad Buchau dieses Steinzeitcamp ins Leben gerufen, um das einzigartige UNESCO Welterbe der prähistorischen Pfahlbauten auch Kindern unterhaltsam, nachhaltig und authentisch nahe zu bringen.
Weitere Informationen finden Sie hier: