Das Erbe der Steppe
Vor rund 5000 Jahren wanderten halbnomadische Reitervölker aus den pontisch-kaspischen Steppen nach Westen und breiteten sich innerhalb weniger Jahrhunderte über weite Teile Europas aus. Diese gewaltige Migrationswelle markiert den Beginn eines tiefgreifenden technischen, kulturellen und gesellschaftlichen Wandels, der schließlich den gesamten Kontinent erfasste.
An der Schwelle dieses revolutionären Umbruchs steht der Einstrom der "Yamnayas" - berittene, an einen mobilen Lebensstil angepasste Rinder- und Viehzüchter aus den Steppen des Ostens, die binnen weniger Jahrhunderte die alte Bevölkerung ablösten. Immer deutlicher tritt dabei zutage, in welchem Ausmaß diese Steppenreiter unsere Kultur, unsere Sprache und unser Erbgut bis heute geprägt haben.
Die Sonderausstellung nimmt die Dynamik dieser Zeitenwende in den Blick und versucht die Frage zu beantworten: Wer sind wir Europäer?