Fundstellen
Täglich | 10 bis 18 Uhr |
Regulär | 8 € |
Ermäßigt | 6,50 € |
Gruppen ab 10 Personen | 6,50 € p.P. |
Schulklassen (Begleitung frei) | 2,50 € p.P. |
Familien (Eltern m. Kindern bis 16 J.) | 20 € |
Jahreskarte | 20 € |
Jahreskarte für Familien | 45 € |
Am Federsee
In den 1940er Jahren beim Torfabbau entdeckt, wurden Teile der endneolithischen Siedlung erst zwischen 1982 und 2011 freigelegt und 2011 von der UNESCO als Beispiel einer steinzeitlichen Siedlung im Verlandungsmoor auf die Liste der zu schützenden Kulturgüter aufgenommen. Dank der außergewöhnlich guten Erhaltung der hölzernen Reste, wie Hausfragmenten oder Werkzeugen konnte nicht nur nachgewiesen werden, dass dieses Dorf drei Mal besiedelt wurde: Allein die vier aufgefundenen Scheibenräder sowie ein kleines Modellrad sind durch unterschiedliche Herstellungstechniken eindrucksvolle Beispiele für die Entwicklungsgeschichte der Mobilität.
Datierung: Neolithikum, Goldberg III-Gruppe (2897 v. Chr. Dendrodatum)
Die endneolithische Siedlung wurde 1989 entdeckt und bis 2005 immer wieder vom Landesamt für Denkmalpflege erforscht. Alleshausen-Grundwiesen zeigt eindrucksvoll durch die Spezialisierung auf Leinenanbau und Viehhaltung, wie sich neue Wirtschaftsweisen und soziale Strukturen am Ende der Steinzeit herausbildeten. Anhand der guten Erhaltungsbedingungen ermöglicht die mehrphasige Siedlung auch tiefe Einblicke in Umwelt und technische Innovationen, wie u.a. eine dort gefundene Radscheibe bezeugt.
Datierung: Neolithikum, Goldberg III -Gruppe (ca. 3020 – 2700 v. Chr, 14 C-Daten)
Die Siedlung Ödenahlen wurde in 1930/40er Jahren entdeckt und 1981 vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg ergraben. Wie bei einigen Fundorten am Federsee kann auch bei diesem Dorf eine mehrphasige Besiedlung nachgewiesen werden. Bemerkenswert ist, dass sich von den Häusern nicht nur Fußböden und Feuerstellen, sondern auch aufrecht stehende Wandreste erhalten haben. Nachgewiesen wurde zudem eine Palisade, die die gesamte Siedlung schützte. Der Fund einer Silexklinge, die aus der Gegend des niederländischen Ortes Rijkholt stammt, zeugt von weitreichenden Tauschrouten. Ödenahlen ist die erste Siedlung, bei der die »Pfyn-Altheimer-Gruppe« erfasst werden konnte und gleichzeitig charakteristisch für ein Dorf dieser Gruppe.
Datierung: Neolithikum, Pfyn-Altheimer-Gruppe (3700-3688 v. Chr. Dendrodatum)
Die Siedlung Forschner wurde nach ihrem Entdecker, H. Forschner benannt, der bereits in den 1920er Jahren erste Sondagen durchführte. Weitere Ausgrabungen erfolgten in den 1950er Jahren, 1975 und zuletzt 1983-89. Diese früh- bis mittelbronzezeitliche Fundstelle zeichnet sich durch die beispiellose Siedlungsstruktur, die Parallelen zum Donauraum aufweist, aus: In der frühbronzezeitlichen Siedlungsphase wurden Häuser in unterschiedlichen Bautraditionen errichtet, die einzelnen Quartiere durch Wege voneinander getrennt. In der Mittelbronzezeit wurde der Ort erneut und intensiver besiedelt. Kennzeichnend sind für beide Phasen z.T. mächtige Palisaden aus Holzpfählen, die bis zu 14.200 m² Fläche eingeschlossen haben. Die “Siedlung Forschner” gehört damit nicht nur zu den am stärksten befestigten Feuchtbodensiedlungen des nördlichen Alpenvorlandes, sondern ist zudem die einzige befestigte Anlage der mittleren Bronzezeit nördlich der Alpen, die im Moor überdauert hat.
Datierung: frühe und mittlere Bronzezeit (1767-1730 v. Chr., um 1600 v. Chr., 1519-1480 v. Chr., Dendrodaten)
Am Bodensee
Diese bedeutende Siedlung wurde bereits 1856 entdeckt, auch viele Funde in der Dauerausstellung des Museums stammen aus Hornstaad. Die Siedlung wurde ab 1973 systematisch ausgraben und von 1982-1993 im Rahmen eines Schwerpunktprogrammes der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausführlich untersucht; es ist die bislang besten erforschte Pfahlbausiedlung am Bodensee. Es konnten mehrere Bauphasen festgestellt werden, darunter auch ein Brandereignis, so dass ganze Hausinventare in den See fielen und somit erhalten bleiben. Die zahlreichen Funde, darunter auch viele Textilien, belegen weiträumige Handelsbeziehungen von Italien bis nach Nordwesteuropa. Die Siedlung konnte mithilfe der Dendrochronologie ins Neolithikum datiert werden, die ältesten Daten belegen die Erbauung der Siedlung im Jahr 3919 v. Chr.
Auch diese Fundstelle, einer der größten und am besten erhaltene prähistorische Siedlungskomplex am Bodensee, wurde schon im 19. Jh. entdeckt. Erste Grabungen gab es bereits 1929, seitdem wurde die Fundstelle immer wieder archäologisch untersucht. Festgestellt wurden bis zu zwei Meter mächtige Kulturschichtabfolgen mit hervorragend erhaltenen Hausbefunden, Textilien und Nahrungsresten. Besonders wichtig ist die Station aufgrund der Schichtfolge vom Spätneolithikum bis zur Bronzezeit.
Fundstelle Allensbach-Strandbad wurde bereits 1861 entdeckt und zählt somit zu den am längsten bekannten Pfahlbaufundstellen am Bodensee. Bei der Station handelt es sich um ein mehrphasiges jung- und endneolithisches Siedlungsareals. Dieses lieferte herausragende Funde, insbesondere der mittleren und späten „Horgener Kultur“. Bekanntestes Fundstück, welches im ALM zu besichtigen ist, ist der vollständige Dolch aus importierten Feuerstein aus Norditalien.
1864 entdeckte man die Pfahlbausiedlung von Unteruhldingen vor allem durch Sammelfunde im Flachwasser. Seit den 1950er Jahren fanden immer wieder Tauchsondierungen statt. Unteruhldingen-Stollenwiesen war in der Spätbronzezeit eine stark befestigte Siedlung mit hölzerner Palisade, aufgrund der topographische Lage konnte von hier die wichtige Transport- und Kommunikationsroute über den See kontrolliert werden. Die Fundstelle umfasst drei Siedlungsphasen vom Neolithikum bis zur Spätbronzezeit und ist reich an Funden, vor allem fanden sich auch zahlreiche Bronzeobjekte.